Pebbles Geschichte Teil 1

Die Geschichte unserer Pebbles .. dat Pebblechen...
Pebbles wurde bei uns als Tochter unserer Luni am 29.04.2012 geboren. Sie verbrachte, wie ihre  5 Schwestern und 2 Brüder eine unbeschwerte Welpenzeit.

Ich muss einfach mal berichten, wie schicksalshaft ein Leben verlaufen kann, ohne das man in irgendeiner Form von Schuld sprechen kann.

Nach Abgabe der Welpen bin ich mit der ca. 10 Wochen jungen Pebbles zu einer Wiese gefahren, auf dieser sich immer wieder mal Hunde aus der Umgebung treffen.
Dort angekommen, waren wir vielleicht 500 Meter gegangen, als ein Schäferhund aus einer 3er Gruppe Hunde ausklinkte und  sich uns im hohen Tempo näherte. Ich drehte mich noch um und sah einen Herrn mit einem Labbi, wobei ich schlussfolgerte, das dieser Schäferhund bestimmt den Mann hinter mir kannte.
Falsch gedacht .... der Schäferhund stürzte sich auf Pebbles, die schnell ihre Beine nahm und schreiend davon rannte.
Ich natürlich hinterher. Der Schäferhund hetzte den Welpen bis auf eine Kreuzung, auf welcher die Autos mit quietschenden Reifen zum stehen kamen. Pebbles stand zitternd an ein Auto gelehnt aus dem Ein Mann wutentbrannt ausstieg und den Welpen anschrie. Der Schäferhund kam mir schon entgegen, als ich dort ankam und den Mann bat doch 
endlich aufzuhören den Welpen anzuschreien. Die Besitzerin des Schäferhundes sah ich nur noch, wie sie sich schnell mit insgesamt drei Hunden aus dem Staub machte. 
Ich war starr vor Wut und Traurigkeit. Brachte meinen Welpen erst mal zum Auto und beruhigte den völlig verängstigten Hund.
Später bin ich nochmal auf die Wiese, damit Pebbles eine auch noch positive Erfahrung auf der Wiese macht. Pietro und ich waren noch ein paar mal dort, in der Hoffnung die Frau mit ihren Hunden anzutreffen. Erst als ich nochmals alleine mit Pebbles dort war sah ich sie mit ihren drei Hunden. Wieder löste sich der Schäferhund aus der Gruppe und kam schnellstens auf uns zu. Pebbles hielt ich hinter mir und ging auf den Hund schreiend zu. Bevor dieser Hund mich angreifen konnte, schmiss ich ihm eine Wurfkette vor die Füße. Daraufhin hat er schnell das Weite gesucht. Die Besitzerin war schon auf dem Rückweg zu ihrem Auto, so das ich sie wieder nicht ansprechen konnte. 
Ich gehe bewußt mit meinem Welpen auch alleine, damit erstens der Welpe lernt alleine im Leben zurecht zu kommen und zweitens hätte Luni, diesen besagten Schäferhund, mit Sicherheit zerlegt!!!
Die Suche nach einer Hundeschule erweis sich in dem Jahr als gar nicht so einfach. Es gibt zwar unzählige Huschus, aber eine wirklich gute zu finden ist echt nicht einfach. Die beste Welpenschule, in welcher ich mit Pino und Luni war, gab es anscheinend nicht mehr. So blieb ich später auf einem DVG Platz hängen. Es war nicht der Traum, aber da waren wenigstens Welpen. Pebbles fand ads gar nicht gut in so einer großen Gruppe, aber sie schlug sich durch und später wurde die Gruppe auch kleiner. Es waren keien festen Gruppen, sondern jeder Hundehalter konnte mit Impfausweis und Haftpflichtnachweis mitmachen. so kam dann eine Frau mit einer etwa 2 Jährigen Hütehundhündin, die zwei Wochen zuvor aus Griechenland hierher importiert wurde. Sofort war für mich klar, das diese Hündin unsere Pebbles im Visier hat. Pebbles war zu dem Zeitpunkt 9 Monate jung. Da der Trainer dezent weg schaute, sich nicht weiter kümmerte, sprach ich die Frau an, sie möge doch mal auf ihre Hündin Acht geben, sonst verwurstet die gleich dat Pebblechen. Mittlerweile fing Pebbles an sich unwohl zu fühlen, kam auf mich zu und in dem Moment griff die Hündin Pebbles von hinten an. Sie biss immer wieder zu ...

Während ich mich entfernte, damit die Hunde sich nicht weiter reinsteigerten, ging die Frau auf die Hunde zu und schlug mit ihrer Jägerleine immer wieder zu. Irgendwann ließ die Hündin ab. 

Fazit:
Pebbles hatte ein zugeschwollenes Gesicht, voller Hämatome (von dem Karabiner der Leine) und 7 Bisswunden, die in einer Not OP genäht werden mussten.
Kein Kommentar von dem Trainer - nix.

Die Heilung dauerte schon recht lange, aber endlich war alles verheilt. Nicht alles. Danach waren ihr manche Menschen suspekt. Sie hat die Beissattacke nicht mit der Hündin verknüpft, sondern die Attacke mit der Leine der Besitzerin!

Nach Abheilung und grünem Licht durch unseren Tierarzt sind wir erst mal in den Wald. Wir trafen auch Spielkameraden mit denen Pebbles durch den Wald rannte.... 

Einige Woche zuvor hatte Luni sich einen komplizierten Bruch der Elle und Speiche zugezogen, während sie über eine Wiese lief und in einem Loch stolperte! Also eine schwerverletzte Luni wartete zu Hause. 

Plötzlich sah ich das bei Pebbles irgendwas nicht stimmt. Sie trat nicht richtig auf und das Blut schoss wie aus einer Fontäne aus der Pfote. ich hielt die Damen von den Spielkameraden an, die Pfote abzuknicken, weil sie sonst zu viel Blut verleiren könnte. Schnell rannte ich bei 35° Grad Hitze zum Parkplatz und holte mein Auto.

Beim meinem Tierarzt angekommen, war für ihn schnell klar, das operiert werden muss. Die Arterie der Vorderpfote war und zwei der Beugesehnen waren durch geschnitten!!! Damit fing eine Odyssee an ....

Die Sehnen musste ein Spezialist zusammen nähen, also wurde an diesem Tag die Arterienblutung versorgt und am nächsten Tag ging es in die Klinik, in welcher die weitere Chirurgie durchgeführt wurde. Als ich Pebbles aus der Klinik wieder abholen konnte, hatte ich einen komplett anderen Hund. Völlig verschreckt, verängstigt und komplett verändert... Es war so traurig ....
Nun hatten wir drei verletzte Hunde, die ständig Physio, unseren Tierarzt und Pflege brauchten. Pino mit seinen Bandscheibenvorfällen, Luni mit ihrem gebrochenen Bein und Pebbles mit der Pfote.... Tagtäglich, egal ob sonntags oder Feiertags war unser Tierarzt Herr Muschynski und sein Team für uns da. Jeden Tag wurde der Verband abgenommen und die Wunden versorgt. Für Pebbles eine Tortour, aber sie war so tapfer und alle Damen bei unserem Tierarzt haben sich so viel Mühe gegeben, es unserem Pebblechen leichter zu machen ... 
Irgendwann ´löste sich dann der Hauptballen an der operierten Pfote auf. Es war einfach zu heiß und Verband abzulassen war keine Option. Somit zog sich die Rehabilitation ins unendliche.

Die ganze Zeit musste Pebbles hier auf dem Grundstück bleiben: kein spielen, keine Spaziergänge, keine Hundeschule ... einfach nix. Natürlich habe ich mir alles mögliche einfallen lassen, aber diese Zeit die wir da versäumt haben, zuzüglich der gemachten Erfahrungen, sollen wohl einiges anrichten...

Zu alledem löste sich die obere Haut des Hauptballen ab, weil es trotz täglichen Verbandwechsel mit allen möglichen Behandlungen, einfach viel zu heiß war .. Somit verzögerte sich das eigentliche Fußen um Wochen .... Pebbles hatte, obwohl alles vielfach gepolstert war überall Druckstellen, die man heute noch sieht. 

Als wir dann nach Monaten grünes Licht bekamen, wieder mal in den Wald zu dürfen, unter größten Vorsichtsmaßnahmen .... maximal 10 Minuten, also 5 Minuten hin - und 5 Minuten zurück und immer weiter steigern, da kamen uns dann die Hunde entgegen, die DER TUT NIX heißen oder DER WILL NUR MAL HALLO SAGEN.... Oh lieber Gott lass Hirn regnen hab ich so manches mal gedacht. Konfrontation an jeder Ecke! und Pebbles durfte nicht springen, nicht hüpfen, nicht rennen - sie hatte noch einen hochgebundene Pfote und krauchte auf drei beinen daher. Frau Auth, eine der lieben Damen aus der Tierarztpraxis besorgte Pebbles extra Neonorangefarbene Stulpen, damit jeder auch aus großer Entfernung sehen konnte, das der Hund krank ist. Trotz allem haben wir in der Zeit nur rücksichtslose Hundehalter mit ihren nicht erzogenen Hunden getroffen :(:(
Als Pebbles halbwegs wieder laufen konnte, empfahl uns Irmhild (unsere Hundetrainerin, die leider viel zu früh von uns gegangen ist),das wir das Trailen anfangen und vorher uns einer Truppe anschließen sollten, die immer an verschiedenen Orten gemeinsam an der Leine spazieren gehen ... heute sagt man Socialwalk. Gemeinsam mit Irmhild und ihrem Zargagn (Kuvacz Rüde) gingen wir lange mit dieser Truppe spazieren. Pebbles machte das richtig toll und gewann Zargan, als einen ganz tollen Freund, der ihr den Rücken stärkte und ihr ganz viel Ruhe gab. Das Trailen war anfangs nicht immer einfach, aber Pebbi machte sich ganz toll, so das sie immer mehr Vertrauen gewann. 

Menschen gegenüber war sie nach wie vor zurückhaltend. Hatte sie die Möglichkeit jemanden in aller Ruhe kennen zu lernen, wurde dieser auch ein Freund fürs Leben. Doch eigentlich brauch sie das gar nicht.

Pebbles erholte sich und konnte mit ein paar Einschränkungen ein ganz normales Leben führen. Physiotherapie blieb nach wie vor regelmäßig erhalten. 

Als das Leben uns wieder hatte, besuchten wir mit Pebbles weiterhin Irmhilds Hundeschule und Pietro nahm wieder am Ausstellungsleben teil. Pebbles blieb nach wie vor bei Menschen gegenüber zurückhaltend, aber die Lebensfreude hatte sie wieder. Wir spielten immer mehr mit dem Gedanken unsere Zucht weiter fort zu führen, doch im Hinblick auf die Geschichte mit der Pfote und ihre Folgen ließ uns nachdenklich werden. So besprachen wir den Gedanken mit unseren Tierärzten. Von Seiten der Pfote waren keine Bedenken anzumelden. Während der Läufigkeiten ging es Pebbles immer blendend, weil sich die Bänder dann dehnen. meine Bedingung war eine Wesensüberprüfung durch einen Sachverständigen, welcher absolut neutral ist. In dieser Hinsicht zog es uns zu Thomas Baumann, dessen Bücher ich gerne gelesen hatte und den ich schon mal in einem Seminar erleben durfte. Nach Kontaktaufnahme bekamen wir einen Termin, mit der Bitte die Mutterhündin mitzubringen.

Gesagt getan. Also fuhren wir mit unserem Dreiergestirn nach Brandenburg. Die Überprüfung war sehr interessant, lehrreich und jeden Cent wert. Pebbles hat eine Vorgeschichte, die sie nachhaltig geprägt hat, aber man kann weiter daran arbeiten. Er hat aber auch gesehen, das Luni zu den ganz wenigen Ridgebcks gehört, die sehr selbstsicher, selbstbewusst und souverän ihr Rudel führt. Diese Hündin hat ihn sehr beeindruckt. Auch diese Sicherheit steckt in Pebbles. Somit gab es auch  von seiner Seite keine Bedenken, die Pebbles in der Zucht einzusetzen. 

Mama Luni & Tochter Pebbles waren sehr eng verbunden. Sie haben uns so schöne Momente des tiefsten Glücks geschenkt. Pebbles absolvierte mit Pietro eine super Zuchtzulassungsprüfung und zeigte was in ihr steckt. Ihren D-Wurf hat sie mit Mama gemeinsam groß gezogen. Thomas Baumann hat uns schon damals dazu gesagt, das zwischen den Beiden eine sehr enge Bindung besteht, so das die Beiden zusammen halten werden - egal was kommt. Diese Zeit war ein so großes Geschenk, an welchem wir unser gesamtes Leben zehren werden. 

Ich schreibe diese Geschichte auf, weil viele sich  nicht vorstellen können, wie schwer so manche Vorkommnisse das leben eines Hundes oder eines Menschen beeinflussen können. Ich kann einen noch so tollen Hund haben - nur einen Moment, zur falschen zeit am falschen Ort und das Leben verläuft in ganz andere Bahnen. 

Es geht noch weiter .... Jetzt im Alter verändert sich die Pfote, was wiederum zu weiteren Leid führt ... und das alles wegen einer kleinen Scherbe (Bierflasche) , die irgendein Idiot im Wald hat liegen lassen... dazu mehr im Teil 2
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