Lisa

Lisa.... sie kam so unverhofft und wollte einfach bleiben ...
Lisa’s Geschichte ist ein typisches Hundeschiksal ... Als Welpe bestimmt super niedlich - aus irgend einem Hinterverschlag heraus gekauft, machte dieser nieldiche Welpe Probleme: Sie blieb nicht alleine, sie verwüstete die Wohnung, wurde unsauber, schrie und heulte. Also wurde der niedliche Welpe einfach abgegeben... macht ja doch Arbeit. So wanderte Lisa von einem zum nächsten Besitzer. Wieviele es genau waren wissen wir nicht.

Auf der Suche nach einem kleinen, etwas älteren Hund für meine Schwiegermama, stiessen wir auf Lisa. Man erzählte uns von der Tierschtuzorganisation das diese kleine Hündin völlig problemlos sei, sie laufe nicht gerne und wäre der ideale Hund für eine gehbehinderte Frau. Lisa war eine verdreckte, struppige erst mal unauffällige Dackelmixhündin und eroberte unser Herz im Sturm. Warum wird so eine niedliche Hündin abgegeben?? Weil die Besitzerin in Scheidung lebte und ein Kind hat....
Naja, so was soll es ja geben. Lisa wollte nicht bei unserer Schwiegermama bleiben, also zog sie kurzerhand bei uns ein. Eigentlich wollten wir nie einen kleinen Hund haben, doch was solls, das wird schon gut gehen.

Diese kleine Dame war von den Eindrücken erst mal wie erschlagen: Bäume, Felder, Wiesen, regelmässige Spaziergänge und das gleich mehrmals am Tag, feste Fütterungszeiten... ach und klare Regeln.

All das hat Lisa in dem bisherigen Leben nicht kennen gelernt. Sie fing an ihr Leben zu genießen: sie konnte unermüdlich rennen, sie war enorm pfiffig und neugierig. Anfangs ging Lisa jeden Hund an, besonders Schäferhunde, sie konnte nicht alleine bleiben und war sehr schreckhaft, sie hatte große Angst vor Menschen die sie

einfach so ansprachen und wenn man sie streicheln wollte duckte sie sich sofort. Erst haben wir gedacht, dass das mit dem alleine bleiben sich von alleine regelt, doch es wurde immer schlimmer. Da diese kleine Dame nicht kastriert war, suchte ich den Tierarzt auf, welcher die Hunde für die Tierschutzorganisation untersuchte.

Dieser erzählte mir dann Lisa’s Geschichte, so weit sie bekannt war. Unter anderem eben das Lisa unter schweren Trennungsängsten leidet und aus diesem Grunde auch immer wieder abgegeben worden ist. Dieser Arzt erklärte uns alles sehr ausführlich und klärte uns auch darüber auf, wie man mit so einem Hund überhaupt leben kann. Das bedeutete viel erzieherische Arbeit, Konsequenz und eine klare Zuordnung des Platzes in der Familie. Wenn dieser Hund nicht zur Ruhe kommt und sich die Ängste fortsetzen ist es eine Qual. So nahmen wir dieses Problem in Angriff und in Verbindung mit medikamentöser Therapie , so wie einer Erziehung von ganz von vorne, wurde aus dieser kleinen Dame ein super toller, aufgeweckter, lernwilliger Begleiter.

Ein Hund mit einem enormen Gehorsam. Lisa war letztendlich ein Hund mit dem man überall hingehen konnte, sie liebte ausgiebige Spaziergänge, konnte rennen wie ein Wiesel, sie schwamm wie ein Delphin und hatte bei uns nach der Eingewöhnungsphase keinerlei Probleme mit anderen Hunden.
Einen schweren Rückschlag erlitt Lisa als unser Lupo über die Regenbogenbrücke gehen musste. Sie litt unsagbar und wollte einfach nur noch sterben. Es war eine sehr schlimme Zeit. Wir kamen schon nicht mit dem Tod Lupo’s zu recht. Das Lisa so leiden würde hat niemand gedacht. So war klar, das schnellst möglich ein neuer Begleiter für Lisa Einzug halten musste. Pluto eine Bracke aus dem Tierschutz, völlig abgemagert in jämmerlichen Zustand, zog kurzer Hand ein. Lisa fand ihn toll, doch leider stimmte die Aussage des Tierschutzes nicht, der Hund sei gesund - nur eben abgemagert. Pluto war todkrank und drei Tage später mussten wir auch ihn gehen lassen... Da war für uns klar, das wieder ein Ridgeback Welpe vom Züchter einziehen sollte.
Pino zog ein und Lisa brauchte geschlagene 4 Wochen bis sie ihn richtig toll fand. Von da an blühte Lisa wieder auf.
Lisa war immer gesund, eine kleine zähe Dame, mit viel Power, einer unendlichen Liebe zu ihren Menschen und sie war ein super lernwilliger Hund, der so manch anderen auf dem Hundeplatz in die Tasche steckte. Luni liebte unsere Lisa sehr und machte es sich zur Aufgabe auf unsere kleine Madam aufzupassen. Gerade als Lisa älter wurde und besonders im letzten Jahr war Aluna Lisa’s Bodyguard. Die drei waren schon ein richtiges Team.
Ca. 10 Monaten vor ihrem Tod, fing Lisa an verwirrt umher zu laufen, sie verlief sich in der Wohnung, sie kannte sich im Garten nicht mehr aus, sie wurde zum Teil aus nicht erklärlichen Gründen fremden Menschen und Hunden gegenüber böse. Lisa konnte nicht mehr viel hören und die Sehkraft liess auch enorm nach. Des Nachts stand ich mehrmals auf und brachte sie in ihr Körbchen zurück...
Anfangs wirkte die Medikation wirklich sehr gut und sie hatte noch ein paar Monate, in denen es für Lisa, als auch für uns erträglich und lebenswert war.
 
Wir blicken zurück auf sehr viele, schöne Jahre mit dieser kleinen Persönlichkeit - unsere Lisa - ein Teil von uns und ein Teil aus unserem Rudel.
So wie ich es ihr immer versprochen habe, ist sie in meinen Armen eingeschlafen.
 
Lupo hat sie bestimmt erwartet... und so sind sie wieder vereint...
zurück Memorium
Share by: