Diese kleine Dame war von den Eindrücken erst mal wie erschlagen: Bäume, Felder, Wiesen, regelmässige Spaziergänge und das gleich mehrmals am Tag, feste Fütterungszeiten... ach und klare Regeln.
All das hat Lisa in dem bisherigen Leben nicht kennen gelernt. Sie fing an ihr Leben zu genießen: sie konnte unermüdlich rennen, sie war enorm pfiffig und neugierig. Anfangs ging Lisa jeden Hund an, besonders Schäferhunde, sie konnte nicht alleine bleiben und war sehr schreckhaft, sie hatte große Angst vor Menschen die sie
einfach so ansprachen und wenn man sie streicheln wollte duckte sie sich sofort. Erst haben wir gedacht, dass das mit dem alleine bleiben sich von alleine regelt, doch es wurde immer schlimmer. Da diese kleine Dame nicht kastriert war, suchte ich den Tierarzt auf, welcher die Hunde für die Tierschutzorganisation untersuchte.
Dieser erzählte mir dann Lisa’s Geschichte, so weit sie bekannt war. Unter anderem eben das Lisa unter schweren Trennungsängsten leidet und aus diesem Grunde auch immer wieder abgegeben worden ist. Dieser Arzt erklärte uns alles sehr ausführlich und klärte uns auch darüber auf, wie man mit so einem Hund überhaupt leben kann. Das bedeutete viel erzieherische Arbeit, Konsequenz und eine klare Zuordnung des Platzes in der Familie. Wenn dieser Hund nicht zur Ruhe kommt und sich die Ängste fortsetzen ist es eine Qual. So nahmen wir dieses Problem in Angriff und in Verbindung mit medikamentöser Therapie , so wie einer Erziehung von ganz von vorne, wurde aus dieser kleinen Dame ein super toller, aufgeweckter, lernwilliger Begleiter.