In den letzten Wochen habe ich mit Hochtouren an unseren neuen Seiten gearbeitet und habe darüber hinaus meine alljährlichen Weihnachtskarten völlig vergessen ... das tut mir sehr leid, doch zu ändern war es nicht mehr, als es mir einfiel. Ich denke mal, das es schlimmeres gibt!

Durch meinen Papa, der an fortschreitender Demenz erkrankt ist, sehe ich jede Woche sehr viel Elend und Traurigkeit. Er, der immer ein eigenständiges Leben geführt hat, viel gereist ist und sehr eigen war, ist ein Schatten seiner selbst. Es bewegt mich sehr, es benötigt sehr viel Zeit und Kraft und ganz oft kommt der Moment, in welchem ,man einfach schlucken muss ...

Das Pflegepersonal in dem Heim, in welchem mein Papa betreut wird, sind alle bemüht, liebevoll und engagiert.  Fragt sich nur wie lange. Der Pflegenotstand ist ein ständiger Begleiter und wenn man dort einen Einblick hat, dann fragt man sich  immer mehr, warum so viele alte Menschen, auch in den Heimen so alleine sind ? Die meisten haben Kinder, Enkelkinder und sogar Urenkelkinder ... 

Mein Vater war für meine Schwester und mich mich, beileibe nicht der Vorzeige Papa, aber ihn jetzt alleine lassen? 

Gerade in diesen Zeiten "WEIHGNACHTEN",  sollten die Menschen vielleicht mal darüber nachdenken, ob man vielleicht irgendwo einen Menschen sitzen hat, der einem eigentlich wichtig ist! 

Verzeihen heißt das Zauberwort!

Ich betreue meinen Vater nun seit Ende 2015. Drei Jahre haben wir geschenkt bekommen, in denen mein Vater Papa sein konnte... danach wurde es so schlimm, das eine Heimunterbringung unumgänglich war. 

Es tut so unsagbar weh, wenn man in die teilnahmelosen Augen schaut, wenn ein Erkennen nicht mehr da ist, die Hilflosigkeit, das Dahinvegetieren...

Ich schreibe das, weil man Weihnachten vielleicht nicht nur an Geschenke im materiellen Sinne denken sollte, sondern vielleicht auch an die Zeit, die uns auf Erden geschenkt wird....

ich habe die Zeit schätzen gelernt, die Zeit die ich mit lieben Freunden verbringe, mit Verwandten und mit meinem Papa!

Auch wenn es oftmals sehr schwer ist ....

Frohe Weihnachten

Susanne