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Gedanken zur Mehrhundehaltung beim RR ... nicht immer so einfach wie gedacht!

Nov. 25, 2019

In den vergangenen 20 Jahren begleiteten uns mal nur ein Hund, meistens aber zwei Hunde und auch drei Hunde durchs Leben...   Der Trend scheint bei den Ridgebacks zu wenigstens zwei Hunden zu gehen. Immer häufiger wird der Wunsch geäußert, das doch zwei schöner sind als Einer, naja und raus muss ich ja sowieso....   Ich möchte einfach mal kritisch die Mehrhundehaltung betrachten, weil es viel zu oft passiert, das sich die Menschen mal eben zwei oder mehr Hunde anschaffen - oft leider unüberlegt! Häufig haben wir schon erlebt, das die Welpeninteressenten diese kritischen Hintergedanken gar nicht hören und hinterfragen wollen, weil der Wunsch einfach da ist und man ihn sich diesen jetzt und sofort erfüllen möchte.... Die leidtragenden sind dann eigentlich die Hunde....    So einfach wie sich das nämlich viele denken, muss es  nicht sein. Als erstes sollte man sich darüber im Klaren sein, das zwei oder noch mehr Hunde auch entsprechend mehr an Unterhalt und Verpflegung, Steuern, Hundeschule (Ausbildung im allgemeinen, auch wie Ringtraining usw.) und Tierarzt kosten. Der finanzielle Aufwand ist also um einiges höher.   Eventuell muss auch noch ein größeres Auto her ...  Aber nicht nur die Kosten steigen entsprechend, auch der Anspruch an die Erziehung und die damit aufzubringende Zeit. Unsere Gesellschaft kann sich nicht gerade als hundefreundlich bezeichnen. Das macht die Sache nicht gerade einfacher. Immer mehr Städte kontrollieren und verhängen Strafen, weil die Hunde nicht überall frei laufen dürfen. Natürlich gibt es auch hier im Ruhrgebiet genügend Flächen, an denen wir die Hunde laufen lassen können, aber das bedeutet oft auch weitere Strecken mit dem Auto zurück legen.

Was aber sehr häufig nicht bedacht wird, das aus zwei Hunden, geschweige Dreien, ein Rudel wird. Ein Rudel agiert immer anders als ein einzeln gehaltener Hund - sie sind eben zu mehreren!

 

Wir haben bei all unseren Wegbegleitern immer sehr viel Wert auf die Erziehung gelegt. Das hieß aber auch, dass einiges immer wieder getrennt geübt werden musste und der einzelne Hund auch lernen sollte, alleine im Leben zu Rande zu kommen. Daraus resultiert ein sehr viel höherer Zeitaufwand.

 

Tja, wie sagt man so schön: "Im Rudel jagt es sich doch viel besser!" Die Versuchung ist auf alle Fälle größer, vor allen Dingen wenn man schon einen Hund mit der Ambition zum jagen hat:)

 

Ach und das Mobben macht gemeinsam auch sehr viel mehr Spass... Ebenso nimmt das territoriale Verhalten enorm zu.

 

Und wehe Einer aus dem Rudel gerät in einen Konflikt mit anderen Artgenossen .. dann zeigt sich wie "dicke" so ein Rudel sein kann. Letztendlich ist es unsere Aufgabe, unsere Hunde so zu prägen, zu erziehen und zu fördern, damit gerade in brenzeligen Situationen wir dieses Rudel im Griff und unter Kontrolle haben.

 

Das schlimmste sind aber die Mitmenschen, die einen "DERTUTNIX" haben und diesen immer und überall frei laufen lassen. Diese Sorte Hundehalter lebt einfach in den Tag hinein, ist der festen Überzeugung das sich alle Hunde verstehen müssen und kann es nicht verstehen, das dort ein Mensch seinen Hund, geschweige denn sein Rudel angeleint hat. Warum nur, sind diese Hunde angeleint??

Aber selbst das fragt dieser Hundehalter sich nicht.... Er läßt seinen "DERTUTNIX" in das Rudel reinlaufen.....


Das kann so fatale Folgen haben, doch davon ahnt der "DERTUTNIX-Halter" ja auch nichts.

 

Es interessiert viele dieser Sorte Hundehalter auch nicht, wenn Sie diesem zurufen, er möge doch bitte seinen Hund kurz anleinen.

Oh wie ich das hasse!

Mal ganz davon abgesehen, das es normalerweise SELBSTVERSTÄNDLICH sein sollte, das wenn mir ein angeleinter Hund begegnet ich meine auch anleine, weil ich ja nicht wissen kann, ob der angeleinte vielleicht unverträglich ist, krank ist oder es sich auch um eine läufige Hündin handelt... Es hat mich auch gar nicht zu interessieren.

 

Entscheidend ist auch wie so ein Rudel zusammen gesetzt ist. Bei Pino und Aluna hatten wir sehr, sehr viel Glück. Pino war ein immer freundlicher Rüde, der auch nie ein Problem damit hatte, das seine Luni mit anderen spielte. Pino ging Konflikten lieber aus dem Weg, was wirklich sehr entspannend war. Hätte er sich, wie manch ein anderer Rüde verhalten, wären diese Hundefreilaufgänge sehr viel komplizierter gewesen. Man muss aber ehrlicherweise sagen, das dieses Verhalten nicht dem gängigen Rüdenverhalten entsprach.

 

Wir persönlich haben in den Jahren zwei Hunde als sehr angenehm emfpunden. Es ist schon sehr schön, wenn man sieht wie eng die Hunde zusammen wachsen und letztendlich kann der eine Hund dem anderen Hund doch noch etwas ganz anderes geben, als der Mensch.

 

Ab dem Dreier Rudel wird es schon komplizierter... Letztendlich haben wir nur zwei Arme, ein Augenpaar und das ist schon sehr einschränkend:)

 

Mit Dreien geht man nicht mal eben in ein Restaurant. Bei dieser Größenordnung wird bei Zweien schon teilweise dumm geschaut.

Auch Hotels mit drei Hunden zu finden ist nicht immer einfach und gleich eine ganze Ecke teurer.

 Ach meistens muss auch wieder ein neues Auto her....

 

Anmerkung:

Aber auch bei Zweien könnte, aus welchem Grund (Läufigkeit, Belegung der Hündin usw.) auch immer, die Rudelharmonie irgendwann mal gestört werden und ein erbitterter Kampf könnte losgehen. Unter Rüden könnte es vielleicht noch klappen das wieder zu kitten, doch bei Hündinnen ist das meist aussichtslos. Dies hätte zur Folge, das man die beiden Streithähne wahrscheinlich rigoros trennen muss.

Bei der Mehrhundehaltung, gerade gleich geschlechtlicher Hunde, sollte man immer auf die kleinsten Hinweise achten, um ein Kippen der Rangordnung zu vermeiden.

 

Wir haben nie einen der Hunde besonders bevorzugt. Eine faire Umgehensweise, ein sofortiges Einschreiten des Hundehalters, wenn Ressourcen für sich beansprucht werden. Ich als Hundeführer bin der Chef, nicht einer der Hunde!!!!

                                Ab 3....

Ab 3 Hunden im Rudel verändert sich noch einmal alles.... Wir haben ja nun auch schon vorher drei Hunde geführt, doch mit Lisa unserer Dackemixhündin was es etwas komplett anderes als mit drei Ridgebacks....

 

Lisa war ein Mitläufer. Sie ging ihres Weges und hat wohl mal große Klappe gehabt, aber im großen und Ganzem haben andere Hunde diese kleine Dame ignoriert. Als sie immer älter wurde, nahm der Schutztrieb bei Luni  immer mehr zu. Zu dem Zeitpunkt als Lisa schon sehr dement war, hat Luni höllisch auf sie aufgepasst, so das es sinnvoller wurde getrennt zu gehen.

 

Als dann Pebbles bei uns blieb, war Mama Luni auch sofort diejenige die das Rudel zusammen hielt. Wir haben es auch erlebt, das Luni sich wie eine Löwenmutter für ihre Pebbles einsetzte. Das kann natürlich verheerende Folgen haben, wenn  man sich dessen nicht bewusst ist oder aber zu leichtsinnig wird...

 

Je älter Pebbles wurde, so eingeschweißter waren Mutter und Tochter. Wir sind uns darüber im Klaren, das wenn einer der Hunde in die Situation kommen sollte, einen Konflikt austragen zu müssen, dann sollte der andere besser angeleint sein. Ansonsten würden sie natürlich zusammenhalten wie Pech & Schwefel. 

 

Ist Pebbles alleine mit Pietro oder mir unterwegs, ist sie voll nur auf uns konzentriert.

 

Für uns wäre es undenkbar mehr als drei Hunde zu halten. Drei sind schon eine Herausforderung in jeder Hinsicht. Wir haben noch das Glück, das sich unsere Drei untereinander wirklich sehr gut verstehen, gemeinsam schlafen, spielen und fressen. Es ist aber nicht selten, dass sich in manch einem Rudel,  ein Problem innerhalb des eingenen Rudels entwickelt hat. Das ist schon den sehr erfahrenen Hundehaltern passiert  und erfordert dann ein noch zeitintensiveres und sehr anstrengendes Management.

 

Nicht selten eskaliert die Rudelsituation dermassen, das eine Trennung des Rudels unweigerlich erforderlich werden kann.

 

Gott sei Dank hat es bei uns immer funktioniert!

Wir haben uns allerdings auch immer im voraus Gedanken darüber gemacht, ob es sinnvoll ist noch einen Hund dazu nehmen zu können und ob es die aktuelle Rudelstruktur zuläßt.

 

Aktuell (2018) leben mit uns Pebbles und ihre Tochter Peaches. Es sei abzuwarten wie sich die Beiden im Rudel entwickeln. Bis jetzt können wir sagen, das sie schon ein echtes Team sind, welches eben besondere Beobachtung und Aufmerksamkeit erfordert.

 


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